|
Nr. 5/2025 | Juni Ausgabe
|
|
|
Liebe Leserinnen und Leser,
die Juni-Ausgabe unseres Newsletters zeigt eindrucksvoll, wie lebendig und vielfältig die translationale Forschung am BIH ist. Besonders hervorzuheben ist der Start der ersten Kohorten im Rahmen der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien, die vor genau einem Jahr an die damalige Bundesforschungsministerin übergeben wurde: Mit Unterstützung von SPARK-BIH und der BIH Biomedical Innovation Academy werden nun innovative Forschungsprojekte zu gen- und zellbasierten Therapien gezielt gefördert, um diese im Sinne der biomedizinischen Translation schnell in die Anwendung zu bringen. Ein bemerkenswertes Beispiel für die erfolgreiche Verbindung von KI und molekularer Medizin liefert die Forschungsgruppe um Dr. Sören Lukassen, deren KI-Modell mehr als 170 Krebsarten anhand epigenetischer Merkmale erkennt. Darüber hinaus freuen wir uns über die Förderung eines vielversprechenden Clinician Scientist-Projekts zur akuten myeloischen Leukämie sowie über die Auszeichnung des Single Cell Fokusbereichs mit dem Preis für das „Beste Forschungsumfeld 2024“. Wer die BIH Lecture mit Harvard-Professor Frank Dobbin verpasst hat, findet im Veranstaltungsrückblick den Link zum Nachhören und -schauen.
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe! Ihr BIH-Newsletter-Team
|
|
Myasthenia gravis ist eine seltene neurologische Autoimmunerkrankung, die zu einer fluktuierenden belastungsabhängigen Muskelschwäche führt. Betroffen sind etwa 17.000 Menschen in Deutschland. Sie finden häufig nur schwer Zugang zu einer passenden Versorgung, z.B. zu komplexen Immuntherapien. Die RareLink digital health GmbH möchte nun mit ihrer Plattform “MyaLink” Abhilfe schaffen, indem sie mithilfe des Monitorings aus der Ferne ein personalisiertes Therapiemanagement möglich macht. Sie ist eine Ausgründung des BIH und der Charité unter Beteiligung des telemedizinischen Anbieters Qurasoft GmbH. Das Projekt wurde vom Charité Neuroscience Clinical Research Center, der BIH Biomedical Innovation Academy (BIA) und von den Förderprogrammen BIH Digital Health Accelerator und SPARK-BIH NeuroCure des Charité BIH Innovation (CBI) unterstützt. Begleitet wurde die Ausgründung durch Charité BIH Innovation und dem Verwertungspartner von Charité und BIH, der Ascenion GmbH. Zur Pressemitteilung
|
|
|
Am 12. Juni 2024 ist die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (GCT) veröffentlicht und der damaligen Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger übergeben worden. Auftraggeber war das damalige Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), heute Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR). Ziel der Strategie ist es, den Zugang zu innovativen Therapien für Patient*innen zu verbessern, den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland zu stärken und die Versorgung mit sicheren, effizienten, breit zugänglichen und finanzierbaren gen- und zellbasierten Therapien zu ermöglichen. Zur Pressemitteilung
|
|
|
Eine Gruppe um Dr. Sören Lukassen, Leiter der BIH-Arbeitsgruppe Medical Omics, und PD Dr. Philipp Euskirchen ( DKTK und Charité), entwickelt ein KI-Modell, das schnell und zuverlässig den epigenetischen Fingerabdruck von Tumoren in Gewebeproben oder Körperflüssigkeiten erkennt. Grundlage des Modells: spezifische Merkmale am Erbgut der Tumoren, gewonnen unter anderem aus Nervenwasser. Die Erkenntnisse der Studie wurden kürzlich im Fachmagazin "Nature Cancer" vorgestellt. Zur Pressemitteilung der Charité Zur Publikation
|
|
|
Forschende des BIH und des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik haben in einer Kooperation mit internationalen Kolleg*innen ein Paper in "Nature Genetics" veröffentlicht, in der sie eine Methode entwickeln, um evolutionär konservierte Enhancer zu identifizieren, die sich im Laufe der Zeit so stark verändert haben, dass ihre DNA-Sequenzen keine Übereinstimmung mehr aufweisen. Im Interview berichtet Dr. Daniel Ibrahim, Studienleiter und Letztautor der Publikation, von den Forschungsergebnissen. Zum InterviewZur Publikation
|
|
|
Kooperation mit Investoren
Um mehr medizinische Forschung in marktreife Produkte und Dienstleistungen zu überführen, werden die Charité und das BIH künftig mit dem Investorennetzwerk Springboard Health Angels zusammenarbeiten. Die Partner haben kürzlich eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet, mit der sie den Rahmen für die weitere Kooperation festlegen. Die Charité will damit anwendungsorientierte Forschung unterstützen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Innovationsökosystems in Berlin leisten.
|
|
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat (WR) gaben kürzlich bekannt, dass das Cluster NeuroCure seine Forschung in einem vierten Förderzeitraum fortsetzen kann. Seit 2007 erforscht das Exzellenzcluster NeuroCure die Ursachen neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen sowie die komplexen Mechanismen des gesunden Gehirns. Aktueller Sprecher ist Dietmar Schmitz. Aktueller stellvertretender Sprecher ist Ulrich Dirnagl; auf ihn folgt ab 2026 Andrea Kühn.
Zur Pressemitteilung der Charité
|
|
Anlässlich des Europäischen Monats der Vielfalt im Mai hat das BIH ein Zeichen für eine offene und diverse Wissenschaft gesetzt. Chancengerechtigkeit und Diversität sind für uns kein Lippenbekenntnis, sondern eine essentielle Voraussetzung für Innovation und gute Wissenschaft. Zum Statement
|
|
Förderungen und Auszeichnungen
|
|
|
Dr. med. Livius Penter, Internist, und Dr. med. Jana Ihlow, Pathologin, erforschen als Fellows im BIH Charité Clinician Scientist Programm (CSP), wie allogene Stammzelltransplantationen und immunotherapeutische Strategien genutzt werden können, um die akute myeloische Leukämie (AML) zu behandeln. Nun fördert die Brigitte und Dr. Konstanze Wegener-Stiftung ab Juli 2025 ihr gemeinsames Projekt, mit dem sie die Immunzell-Landschaft in der extramedullären AML aufklären wollen, mit 175.000 Euro. Herzlichen Glückwunsch! Mehr erfahren
|
|
|
Ab Herbst 2025 werden die Visiting Fellows Professorin Katy Börner (Indiana University) und Professor Harry Hemingway (University College London) – gefördert durch die Stiftung Charité – mit ihren Gastgeber*innen am BIH und Charité neue Projekte entwickeln. Die Informatikerin Katy Börner wird am BIH gemeinsam mit ihrem Host Peter Robinson am Human Reference Atlas und dessen Verknüpfung mit klinischen Daten arbeiten. Der Epidemiologe Harry Hemingway wird in engem Austausch mit Claudia Langenberg und seinem Host Ulf Landmesser (DHZC/CBF) die Analyse großer Datensätze vorantreiben, um Zusammenhänge zwischen Krankheitsbildern sichtbar zu machen und die integrierte Patient*innenversorgung weiterzuentwickeln. Beide Fellows freuen sich auf den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen am BIH! Kurzentschlossene haben am 18. Juni 2025 beim idalab die Gelegenheit, einen Vortrag von Katy Börner zu hören.
Zur Pressemitteilung der Stiftung Charité
|
|
|
Neues von der BIH Biomedical Innovation Academy (BIA)
|
|
|
Mit seiner Forschung zu genetisch bedingter Adipositas (Fettleibigkeit) hat Professor Peter Kühnen Maßstäbe gesetzt. Zum 1. Juni beruft die Charité – Universitätsmedizin Berlin den ausgewiesenen Experten für hormonelle Störungen im Kindes- und Jugendalter auf die Professur für Pädiatrie mit Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie. Damit verbunden ist die Leitung der gleichnamigen Klinik, die Peter Kühnen bereits Ende 2022 übernommen hat. Peter Kühnen ist Alumnus des BIH Charité Clincian Scientist Programms (CSP) sowie Mitglied im Clinician Scientist Board. Zur Pressemitteilung der Charité
|
|
|
Neues von Charité BIH Innovation (CBI)
|
|
|
Ein internationales Forschungsteam unter Führung von Professor Markus Schülke und Professor Alessandro Prigione (Charité, Max Delbrück Center/UKD) hat gemeinsam mit Mitgliedern des SIMPATHIC-Konsortiums einen Preprint zur Untersuchung von Sildenafil als mögliche Therapie für das Leigh-Syndrom veröffentlicht. Erste Labor- und klinische Pilotdaten mit sechs Patient*innen deuten auf Wirksamkeit hin, besonders bei Betroffenen mit MT-ATP6-Mutationen. Das Projekt wird von Charité BIH Innovation unterstützt und durch SPARK-BIH gefördert. Das SIMPATHIC-Konsortium plant eine europäische, multinationale Studie zum Leigh-Syndrom und MT-ATP6-Mutationen, deren Rekrutierung voraussichtlich Anfang 2026 startet. Weitere Details folgen zeitnah.
Zum Preprint (auf Englisch)
|
|
|
Anfang Mai begrüßte der BIH Digital Health Accelerator (DHA) elf neue Charité/BIH-Teams aus Klinik und Forschung im Programm. Ziel der Projekte über eine ganze Bandbreite an medizinischem Bedarf ist die Entwicklung von Digital Health-Produkten für Gesundheitssysteme. Mitte Oktober 2025 präsentieren die Teams ihre Projekte auf dem jährlichen BIH DHA Demo Day. Mehr erfahren
|
|
Trotz erheblicher Fortschritte bei der Diversifizierung der Studentenschaft bleibt die Vielfalt der Lehrkräfte an US-Universitäten eine Herausforderung. Warum sind viele institutionelle Bemühungen gescheitert? In seinem Vortrag Mitte Mai präsentierte Harvard-Professor Frank Dobbin Erkenntnisse aus Studien von Diversitätsprogrammen an 600 Hochschulen, die über einen Zeitraum von 20 Jahren gesammelt wurden. Anhand dieser zeigte der Soziologe auf, wie sich integrativere Fakultäten aufbauen lassen. Eine Einführung zur Lecture gab Christopher Baum (Vorsitzender des BIH Direktoriums); die Moderation übernahm Karin Höhne (BIH Frauen- & Gleichstellungsbeauftragte).
Weitere Informationen zu dieser Lecture (auf Englisch) Vortrag im Video
|
|
|
Alle BIH Veranstaltungen finden Sie in unserem Veranstaltungskalender. Wer regelmäßig einen Überblick über anstehende BIH-Veranstaltungen erhalten möchte, meldet sich bitte hier an. Vielen Dank.
|
|
|
CLIC Finanzierungsmöglichkeit: Ad-Hoc Grant
Der Ad-Hoc Grant eröffnet Wissenschaftler*innen im BIH-Charité-Netzwerk eine flexible und gezielte Unterstützung für translationale Forschungsprojekte, um zeitnah die nächsten Schritte in Richtung klinischer Anwendung zu realisieren. Er wurde ins Leben gerufen, um Lücken bestehender Förderprogramme zu schließen und erlaubt es, kurzfristig auf unerwartete Herausforderungen und Engpässe bei der Vorbereitung klinischer Studien zu reagieren. Anmeldeschluss ist der 29. Juni 2025. Mehr erfahren (auf Englisch)
|
|
|
Wissenschaftler*innen und Kliniker*innen aller Karrierestufen der Charité, einschließlich des BIH, sind eingeladen, bis zum 7. Juli 2025 (14:00 Uhr MEZ), Anträge für translationale Projekte einzureichen. Gefördert werden Projekte aus allen medizinischen Disziplinen, die auf die Entwicklung von Therapien und Präventiva (niedermolekulare Wirkstoffe, Impfstoffe, Biologika, ATMPs), Medizinprodukte und Diagnostika sowie auf das Repurposing bestehender Medikamente für neue medizinische Indikationen abzielen. Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung nehmen die ausgewählten Projekte am SPARK-BIH Mentoring-Programm teil, das die Projektteams durch Ausbildung, Mentoring und Coaching bei der Überwindung von Translationshürden unterstützt. Ziel von SPARK-BIH ist der Transfer biomedizinscher Erfindungen in die klinische Praxis/zum Markt zum Nutzen von Patient*innen und Gesellschaft. Reine Forschungsförderung ist ausgeschlossen.
Mehr erfahren (auf Englisch)
|
|
|
Sie sind Oberärztin oder Oberarzt an der Charité und in Ihrer Klinik oder Ihrem Institut besonders engagiert? Sie suchen nach Freiräumen für eine wissenschaftliche Vertiefung Ihrer Erfahrungen aus der Versorgung von Patientinnen und Patienten? Und Sie haben eine konkrete Idee, die Sie in Ihrem ärztlichen Handeln weiterbringen wird, beispielsweise eine eigene Weiterbildung, eine Hospitation oder ein Projekt zur Vermittlung Ihres klinischen Wissens? Dann bewerben Sie sich bis spätestens 22. Juli 2025 (13.00 Uhr MEZ) in der neuen Auswahlrunde der Stiftung Charité. Am 19. Juni 2025, wird es von 12.30 bis 13.30 Uhr eine virtuelle Informationsveranstaltung via Teams geben. Für die Teilnahme an dieser Q&A-Session, die in deutscher Sprache stattfinden wird, ist eine vorherige Registrierung über diesen Link erforderlich.
Mehr über die Ausschreibung erfahren
|
|
|
Als eine Maßnahme der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (GCT) hat die BIH Biomedical Innovation Academy (BIA) im vergangenen Jahr die neue Personenförderlinie nationales Translationales Tandem-Programm für gen- und zellbasierte Therapien (nTTP-GCT) konzipiert und implementiert. Die Förderung der ersten Kohorte aus 18 talentierten klinisch und nicht-klinisch tätigen Wissenschaftler*innen, die in neun Tandems jeweils Projekte im GCT-Bereich bearbeiten, startete im April 2025. Die Pilotausschreibung wurde evaluiert und die zweite Ausschreibung nun bedarfsgerecht adaptiert – unter anderem hinsichtlich der Flexibilität bzgl. der Höhe der Forschungszeit, der Eligibility-Kriterien für Junior Clinician Scientists sowie der Möglichkeit des Einwerbens von Sachmitteln. Ab Ende Juni 2025 finden Sie hier die Förderbekanntmachung mit allen Informationen und Unterlagen rund um die Ausschreibung. Anträge sind bis 22. August 2025 (12:00 Uhr MEZ) einzureichen. Frühestmöglicher Förderbeginn ist Februar 2026.
|
|
|
Aus Urhebergründen dürfen wir nur auf Online-Artikel verweisen.
|
|
|
Biermann Medizin Online, 21.5.2025: NanoGen – neue Technologie für die Zell- und GentherapieManagement & Krankenhaus Online, 23.5.2025: Zwei Exzellenzcluster unter Charité-LeitungSpektrum Online, 30.5.2025: Wikipedia wird weiblicherhealthcare-in-europe.com, 2.6.2025: Mehr Kooperation und Translation für seltene ErkrankungenDer Tagesspiegel Online, 6.6.2025: Gehirnforschung im BUA-Exzellenzcluster „NeuroCure“: Das komplexeste Organ des Menschenidw Online, 8.6.2025: „Bestes Forschungsumfeld 2024“: Gewinnerteams stehen festStuttgarter Zeitung Online u. a., 8.6.2025: Neues KI-Modell erkennt über 170 KrebsartenBionity Online, 11.6.2025: Tumordiagnostik: KI-Modell erkennt mehr als 170 KrebsartenAktuell24 Online, 11.6.2025: Erste Kohorten in den Förderprogrammen der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien ausgewähltMedinside Online, 13.6.2025: Charité präsentiert KI-Modell, das 170 Krebsarten erkenntmsn Deutschland Online, 13.6.2025: „Science Washing“: Trumps „Goldstandard“ bedeutet das Ende der WissenschaftsfreiheitHealth Capital Online, 13.6.2025: Interview | Prof. Dr. Petra Ritter, Leiterin der Arbeitsgruppe Gehirnsimulation am Berlin Institute of Health (BIH) der Charité – Universitätsmedizin Berlinmarket access & health policy Online, 16.6.2025: Ein Jahr Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien: 91 Maßnahmen auf dem Weg zur Umsetzungmarket access & health policy Online, 16.6.2025: Erste Kohorten in den Förderprogrammen der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien ausgewähltidw Online, 16.6.2025: Stiftung Charité fördert internationale Visiting Fellows in Bioengineering, Datenmedizin und Prävention
|
|
|
|
|
|